Leitfaden für ein Lehrergespräch
Vorbereitung
Was möchte ich in dem Gespräch erreichen? Was sind meine Wünsche und Erwartungen an den Lehrer? Überlegen Sie sich auch, welche Erfahrungen Ihr Kind bisher in der Schule mit den Lehrkräften und im Klassenverband gemacht hat. Wurde von der Schule auf die Schwierigkeiten aufmerksam gemacht, wurde eine Diagnostik empfohlen? Welche positiven Maßnahmen wurden in der Schule bereits umgesetzt?
Machen Sie sich Notizen zu den wichtigsten Punkten, das gibt Ihnen Sicherheit. Wenn Sie sehr unsicher sind, überlegen Sie, wer Sie bei dem Gespräch begleiten könnte.
Ein wichtiges Gespräch sollte nicht am Telefon stattfinden, auch wenn Lehrer wenig Zeit haben. Deshalb sollten Sie sich am Telefon so kurz wie möglich fassen und nur freundlich um einen Gesprächstermin bitten.
Das Gespräch selbst
Versuchen Sie am Anfang des Gesprächs einen guten Kontakt zur Lehrkraft herzustellen. Es ist immer gut einem Gesprächspartner mit Respekt, Achtung und Offenheit zu begegnen.
Fragen Sie die Fachkompetenz des Lehrers an und bitten Sie ihn um seine Hilfe und Unterstützung. Denken Sie an Ihre gemeinsame Erziehungsverantwortung. Tauschen Sie Ihre verschiedenen Sichtweisen aus. Seien Sie auch offen für die Ansichten des Lehrers. Suchen Sie die Kooperation und vermeiden Sie die Konfrontation. Entwickeln Sie eine gemeinsame Lösung.
Als Interessenvertreter des Kindes, sollten Sie Ihr Anliegen klar und eindeutig vorbringen und dabei ruhig und sachlich argumentieren. Tragen Sie positiv Ihre Wünsche und Ihr Anliegen vor. Vermeiden Sie Vorwürfe, Anschuldigungen und insbesondere Kritik am Unterricht und der Fachkompetenz der Lehrkraft, denn aggressive Äußerungen bewirken häufig nur den Rückzug eines Gesprächspartners. Denken Sie an die Lehrer-Kind-Beziehung, Ihr Kind wird mit dem Lehrer noch einige Zeit verbringen.
Zeigen Sie sich informiert, aber nicht besserwissend. Vermeiden Sie Belehrungen. Wenn der Lehrer es wünscht, bieten Sie ihm Informationshilfen an.
Informieren Sie den Lehrer über die individuellen Probleme Ihres Kindes aus Elternsicht. Zeigen Sie dabei Ihre Betroffenheit und Sorge. Bitten Sie um Verständnis und um eine angemessene Berücksichtigung seiner Problematik im Unterricht.
Reden Sie nicht allein und zu viel, lassen Sie den Lehrer auch zu Wort kommen, um seine Position darzustellen zu können.
Wenn Sie mit dem Gespräch zufrieden sind, bringen Sie das zum Ausdruck und bauen Sie auf weitere gute Kooperation. Falls Sie nicht zufrieden sind, lassen Sie es nicht zu einem Eklat kommen, sondern überlegen Sie nach dem Gespräch in Ruhe die weiteren Schritte.